Auf dem rechten Auge blind?


auge

Ist unser Staat auf dem rechten Auge blind? Zumindest ist offensichtlich, das Terrorismus in den Plan-Spielen der Anti-Terrorismus Strategen, eine Gefahr war, die islamistische oder linksradikale Wurzeln hatte.

Es stellt sich die Frage, ob wir den politischen Entscheidungsträgern nun eine infantile Sichtweise auf die Dinge unterstellen müssen. Viele Fragen lassen sich besser beantworten, wenn man die richtige Fragestellung dazu findet und innerhalb politischer Abläufe lautet diese zumeist: Cui bono – Wem nutzt es? Diese Frage bezieht sich nicht darauf, wem der Terror nutzt. Es darf wohl allen politisch in Verantwortung stehenden Gruppen unterstellt werden, dass sie diesen Terror nicht wollten, sondern wem es nutzt, diesen am rechten Rand nicht sehen zu wollen.

Es scheint mir unwahrscheinlich, das es direkte Anweisungen zum wegschauen gegeben hat und ich sehe auch keine Anzeichen, dass der rechte Terrorismus von staatlicher Seite direkt unterstützt wurde. Jedoch ist ein sehr oberflächlicher, teilweise naiver Umgang mit der rechten Szene zu erkennen. Diese, mehr als fahrlässige Umgangsweise wurde von dem Umstand getragen, das es ein fehlendes Bewusstsein innerhalb der Gesellschaft für eine Bedrohung von rechts gab. Dies war nicht immer so, konnte sich aber so entwickeln, da medial wirksame Taten ausblieben und die Politik kein Interesse hatte, sich mit Rechtsradikalen Strukturen auseinander zu setzen. Wohl nicht einmal aus der Einsicht, das es auf der rechten Seite des politischen Spektrums nichts zu tun gäbe, sondern eher aus dem Wunsch, schlafende Hunde nicht wecken zu wollen und dem Wissen, das eine solche Publicity einen höchst unangenehmen politischen Nebeneffekt hat.

Auch unsere Regierungen wussten und wissen, das die Entscheidungen des Wählers an der Urne zum großen Teil nicht rational, sondern emotional getroffen werden. Ein gutes Gefühl reicht den meisten aus, eine Partei zu wählen und ein emotionales Missempfinden zu einer politischen Richtung macht Parteien umwählbar, unabhängig ihres Programms. Dies lässt sich sehr deutlich bei der Linken beobachten. Obwohl viele Forderungen der Linken, auf breite Zustimmung in der Bevölkerung treffen, ist aus historischen Gründen, ein diffuses Missempfinden gegen die Linken zu beobachten, welches sie als Volkspartei undenkbar macht. Genau das ist das Wirkmuster, nach dem der Erkenntnisunwillen nach rechts entsteht.

Wir erleben auf der politischen Bühne einen permanenten Kampf mit linken Forderungen. Linke Ansichten haben genügend politische Sprengkraft, das sogar eine konservative Regierung wie die Merkel-Administration, sich linker Standpunkte annimmt, um diese Positionen nicht gegen sich zu haben. Wir können heute sagen, das Merkels CDU linker ist, als Schröders SPD es je war. Es besteht also auf Seiten der Regierung ein vitales Interesse die linke politische Seite nicht weiter zu stärken.

Durch die Offenbarung des rechtsradikalen Abgrundes, entsteht nun eine verstärkte emotionale Empfindung innerhalb der Gesellschaft, das Rechts schlecht, ja böse ist. Gegen diese Einsicht wäre aus Sicht der Politik nichts ein zu wenden, wenn sie nicht aufgrund der wahrlich einfach strukturierten Denkmuster der Menschen, auch einen Gegeneffekt auslösen würde. Wir denken nun mal auf der emotionalen Ebene so simpel, das wir um Gutes zu definieren,  Schlechtes gegenüber stellen und umgekehrt. Wenn in der Wahrnehmung der Gesellschaft nun also Rechts zu böse wird, wird Links automatisch dadurch aufgewertet. Ein Vorgang der unserer Regierung, als rechte Partei nur wenig lieb sein kann.

Es scheint mir nicht so, das dieser Effekt bewusst die Politik der politischen Einäugigkeit bestimmt hat, aber es wäre eine weitere Naivität zu glauben, das dieses Denkmuster, vorab aller Anti-Terrorismus Strategien nicht gewirkt hätte.

Published by: Heinz Sauren

Einzig ein aus freiem Willen geschaffenes und auf eigener Erkenntnis beruhendes Regelwerk individueller Werte, welches vorab jedem Gesetz und jeglicher Moral seine Anwendung und bindende Gültigkeit findet, ist der Garant persönlicher Freiheit und eines Lebens in Einklang mit sich selbst. Ich nenne diese Prämisse, den anthropologischen Imperativ.

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